Festival Gegen den Strom - Wort-Musik-Collage zu Antanas Škėma| Corinna Harfouch & Hideyo Harada

Fotos: Pascal Bünning / Uwe Arens
EIN PROGRAMM ZU ANTANAS ŠKĖMA
„Das ist mein Gesang, der sein musste“- Corinna Harfouch und Hideyo Harada erinnern an einen Großen der litauischen Literatur: Antanas Škėma
Antanas Škėma ist einer der größten Schriftsteller Litauens. Sein Leben wurde von den Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts zerfurcht.
Geboren 1910 im heutigen Polen, aufgewachsen in Russland, gehörte er zur Generation, die das unabhängig gewordene Litauen zwischen den Weltkriegen aufbauen wollten.
Škėma nahm am Aufstand gegen die sowjetische Besatzung teil, floh nach Deutschland, kam dort ins Lager und emigrierte nach Amerika.
Die Schauspielerin Corinna Harfouch war von Škėmas Roman „Das weiße Leintuch” bis ins Mark getroffen. Ihr ist es ein Herzensanliegen,
das Buch in der Übersetzung von Claudia Sinnig vorzustellen. Dazu spielt Hideyo Harada Musik, die Antanas Škėma viel bedeutete.
Corinna Harfouch über „Das weiße Leintuch“ von Antanas Škėma
Dieses Buch lese ich und habe dabei immer einen leisen Schmerz im Herzen. Die Schönheit der Sprache, die Art der Schilderung dieses Lebens, die tiefe Wahrheit,
die mich so sehr vertrauen lässt, dass es möglich ist, die kompliziertesten und unvereinbarsten Dinge unseres Lebens auszudrücken. In diesem Buch verbirgt sich
eine der schönsten und schmerzlichsten Liebesgeschichten, die ich kenne, umringt von einem Universum an Geschichten, Geschichte, splitterhaften Eindrücken:
assoziatives Mäandern, Biographie erzählt, wie der Mensch imstande ist, sein eigenes Leben zu erfahren, den Zweifel und das Düstere am helllichten Tag, die Erinnerungen,
die einen ungefragt heimsuchen. Geschrieben in einer Sprache, die fähig ist, zu sezieren und doch die hinter dem Schnitt hervorquellenden Bilder im Zaum zu halten.
Corinna Harfouch zählt zu den bekanntesten deutschen Charakterdarstellerinnen in Film, Fernsehen und Theater. Nachhaltig und überzeugend verkörpert sie die Extreme der menschlichen Existenz.
Nach ihrem Schauspielstudium in Berlin war sie auf allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen zu sehen, u. a. spielte sie 2004 unter der Regie von Jürgen Gosch am Deutschen Theater Berlin
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (Einladung zum Berliner Theatertreffen und zu den Wiener Festwochen). Gastspiele führten sie u. a. ans Staatstheater Stuttgart, das Schauspielhaus Zürich,
ans Wiener Burgtheater sowie zu den Salzburger Festspielen. In jüngerer Zeit ist sie am Deutschen Theater Berlin in Birthday Candles (Regie: Anna Bergmann), am Staatstheater Hannover in Orlando und Annette.
Ein Heldinnenepos (Regie: Lily Sykes) sowie am Gorki Theater in Berlin in Queen Lear (Regie: Christian Weise) zu sehen. Ihre besondere Vorliebe gilt der Rezitation, wofür ihr Lesetheater steht,
eine eigene Matinee-Reihe im Deutschen Theater Berlin. Zu ihren bekanntesten Kinofilmen zählen Margarethe von Trottas Das Versprechen, Knockin’ on Heaven’s Door (Regie: Thomas Jahn),
Vera Brühne (Regie: Hark Bohm) sowie Bernd Eichingers Der große Bagarozy und Oliver Hirschbiegels Der Untergang. Mit Hermine Huntgeburth drehte sie Gefährliche Freundin,
mit Caroline Link Im Winter ein Jahr, mit Jan Ole Gerster Lara. Aktuelle Filme sind Das Mädchen mit den goldenen Händen (Regie: Katharina Marie Schubert) und Alles in bester Ordnung
(Regie: Natja Brunckhorst). Für ihre Theaterarbeit wurde Corinna Harfouch mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt u. a. 1997 den Gertrud-Eysoldt-Ring und wurde im selben Jahr von der Zeitschrift
Theater heute zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt. Auch für ihre Filmrollen wurde sie mit vielen Preisen geehrt, u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis, Adolf-Grimme-Preis, Deutschen Fernsehpreis und Deutschen Filmpreis.
Hideyo Harada wurde von der Süddeutschen Zeitung als eine Künstlerin mit „Gespür für Seelenzustände“ bezeichnet, deren Spiel „ein klangästhetisches Erlebnis höchster Güte“ ist.
Sie wurde bei zahlreichen Wettbewerben preisgekrönt und gewann unter anderem den Concours International d’Exécution Musicale in Genf sowie den 1. Preis beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund.
Darüber hinaus war sie Preisträgerin beim Internationalen Rachmaninow-Wettbewerb in Moskau. Mit ihrem breitgefächerten Repertoire ist sie heute ein gern gesehener Gast bei internationalen Festivals
und konzertiert regelmäßig mit bedeutenden Orchestern und Kammermusikpartnern. Hideyo Haradas Vielseitigkeit spiegelt sich ebenso in ihrer umfangreichen Diskografie,
die neben Werken von Samuel Feinberg und Michio Mamiya auch Kompositionen von Chopin, Grieg und Skrjabin umfasst. Die englische Musikzeitschrift Gramophone nahm ihre Einspielung mit Werken von Tschaikowski
und Rachmaninow in die Rubrik „Gramophone recommends“ auf. Sowohl ihr Schumann- als auch ihr Schubert-Album wurden u. a. vom luxemburgischen Musikmagazin Pizzicato mit dem „Supersonic Award“ ausgezeichnet
und von den Fachzeitschriften Stereo und Fono Forum zur „CD des Monats“ gekürt. 6 Neben einem über mehrere Spielzeiten angelegten Schubert-Zyklus, den Hideyo Harada gemeinsam mit namhaften Partnern in Tokio realisierte,
nimmt auch die Pflege zeitgenössischer Musik einen wichtigen Stellenwert im Schaffen der Pianistin ein. Aufnahmen bei internationalen Rundfunk- und Fernsehanstalten runden ihre Tätigkeit ab.
Seit vielen Jahren erarbeitet die Pianistin zusammen mit renommierten Schauspielerinnen und Schauspielern musikalisch-literarische Programme, die mit großem Erfolg in ganz Europa aufgeführt werden.
Eintritt frei. Spenden willkommen.
Reservierung unter: reservierung@festival-gegen-den-strom.de
oder: Herrn Niederhäuser, Tel. 02603-973120 (Mo-Fr 14-17 Uhr)
Samstag, 20. August 2022 | 20:00 Uhr
BAD EMS | Marmorsaal
Die Liebe, der Schmerz, das verlorene Land
Antanas Škėma ist einer der größten Schriftsteller Litauens. Sein Leben wurde von den Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts zerfurcht.
Geboren 1910 im heutigen Polen, aufgewachsen in Russland, gehörte er zur Generation, die das unabhängig gewordene Litauen zwischen den Weltkriegen aufbauen wollten.
Škėma nahm am Aufstand gegen die sowjetische Besatzung teil, floh nach Deutschland, kam dort ins Lager und emigrierte nach Amerika.
Die Schauspielerin Corinna Harfouch war von Škėmas Roman „Das weiße Leintuch” bis ins Mark getroffen. Ihr ist es ein Herzensanliegen,
das Buch in der Übersetzung von Claudia Sinnig vorzustellen. Dazu spielt Hideyo Harada Musik, die Antanas Škėma viel bedeutete.
Corinna Harfouch über „Das weiße Leintuch“ von Antanas Škėma
Dieses Buch lese ich und habe dabei immer einen leisen Schmerz im Herzen. Die Schönheit der Sprache, die Art der Schilderung dieses Lebens, die tiefe Wahrheit,
die mich so sehr vertrauen lässt, dass es möglich ist, die kompliziertesten und unvereinbarsten Dinge unseres Lebens auszudrücken. In diesem Buch verbirgt sich
eine der schönsten und schmerzlichsten Liebesgeschichten, die ich kenne, umringt von einem Universum an Geschichten, Geschichte, splitterhaften Eindrücken:
assoziatives Mäandern, Biographie erzählt, wie der Mensch imstande ist, sein eigenes Leben zu erfahren, den Zweifel und das Düstere am helllichten Tag, die Erinnerungen,
die einen ungefragt heimsuchen. Geschrieben in einer Sprache, die fähig ist, zu sezieren und doch die hinter dem Schnitt hervorquellenden Bilder im Zaum zu halten.
Corinna Harfouch zählt zu den bekanntesten deutschen Charakterdarstellerinnen in Film, Fernsehen und Theater. Nachhaltig und überzeugend verkörpert sie die Extreme der menschlichen Existenz.
Nach ihrem Schauspielstudium in Berlin war sie auf allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen zu sehen, u. a. spielte sie 2004 unter der Regie von Jürgen Gosch am Deutschen Theater Berlin
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (Einladung zum Berliner Theatertreffen und zu den Wiener Festwochen). Gastspiele führten sie u. a. ans Staatstheater Stuttgart, das Schauspielhaus Zürich,
ans Wiener Burgtheater sowie zu den Salzburger Festspielen. In jüngerer Zeit ist sie am Deutschen Theater Berlin in Birthday Candles (Regie: Anna Bergmann), am Staatstheater Hannover in Orlando und Annette.
Ein Heldinnenepos (Regie: Lily Sykes) sowie am Gorki Theater in Berlin in Queen Lear (Regie: Christian Weise) zu sehen. Ihre besondere Vorliebe gilt der Rezitation, wofür ihr Lesetheater steht,
eine eigene Matinee-Reihe im Deutschen Theater Berlin. Zu ihren bekanntesten Kinofilmen zählen Margarethe von Trottas Das Versprechen, Knockin’ on Heaven’s Door (Regie: Thomas Jahn),
Vera Brühne (Regie: Hark Bohm) sowie Bernd Eichingers Der große Bagarozy und Oliver Hirschbiegels Der Untergang. Mit Hermine Huntgeburth drehte sie Gefährliche Freundin,
mit Caroline Link Im Winter ein Jahr, mit Jan Ole Gerster Lara. Aktuelle Filme sind Das Mädchen mit den goldenen Händen (Regie: Katharina Marie Schubert) und Alles in bester Ordnung
(Regie: Natja Brunckhorst). Für ihre Theaterarbeit wurde Corinna Harfouch mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt u. a. 1997 den Gertrud-Eysoldt-Ring und wurde im selben Jahr von der Zeitschrift
Theater heute zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt. Auch für ihre Filmrollen wurde sie mit vielen Preisen geehrt, u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis, Adolf-Grimme-Preis, Deutschen Fernsehpreis und Deutschen Filmpreis.
Hideyo Harada wurde von der Süddeutschen Zeitung als eine Künstlerin mit „Gespür für Seelenzustände“ bezeichnet, deren Spiel „ein klangästhetisches Erlebnis höchster Güte“ ist.
Sie wurde bei zahlreichen Wettbewerben preisgekrönt und gewann unter anderem den Concours International d’Exécution Musicale in Genf sowie den 1. Preis beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund.
Darüber hinaus war sie Preisträgerin beim Internationalen Rachmaninow-Wettbewerb in Moskau. Mit ihrem breitgefächerten Repertoire ist sie heute ein gern gesehener Gast bei internationalen Festivals
und konzertiert regelmäßig mit bedeutenden Orchestern und Kammermusikpartnern. Hideyo Haradas Vielseitigkeit spiegelt sich ebenso in ihrer umfangreichen Diskografie,
die neben Werken von Samuel Feinberg und Michio Mamiya auch Kompositionen von Chopin, Grieg und Skrjabin umfasst. Die englische Musikzeitschrift Gramophone nahm ihre Einspielung mit Werken von Tschaikowski
und Rachmaninow in die Rubrik „Gramophone recommends“ auf. Sowohl ihr Schumann- als auch ihr Schubert-Album wurden u. a. vom luxemburgischen Musikmagazin Pizzicato mit dem „Supersonic Award“ ausgezeichnet
und von den Fachzeitschriften Stereo und Fono Forum zur „CD des Monats“ gekürt. 6 Neben einem über mehrere Spielzeiten angelegten Schubert-Zyklus, den Hideyo Harada gemeinsam mit namhaften Partnern in Tokio realisierte,
nimmt auch die Pflege zeitgenössischer Musik einen wichtigen Stellenwert im Schaffen der Pianistin ein. Aufnahmen bei internationalen Rundfunk- und Fernsehanstalten runden ihre Tätigkeit ab.
Seit vielen Jahren erarbeitet die Pianistin zusammen mit renommierten Schauspielerinnen und Schauspielern musikalisch-literarische Programme, die mit großem Erfolg in ganz Europa aufgeführt werden.
Eintritt frei. Spenden willkommen.
Reservierung unter: reservierung@festival-gegen-den-strom.de
oder: Herrn Niederhäuser, Tel. 02603-973120 (Mo-Fr 14-17 Uhr)
Samstag, 20. August 2022 | 20:00 Uhr
BAD EMS | Marmorsaal
