Deutscher Evangelischer Kirchentag / Dortmund 19. – 23. Juni 2019
Ralph Skähr-Zöller
Menschen aus Rhein-Lahn-Kreis feiern bewegenden Kirchentagsauftakt
DORTMUND/RHEIN-LAHN. (20. Juni 2019) Mit mehreren Eröffnungsgottesdiensten und einem fröhlichen Abend der Begegnung in der Dortmunder Innenstadt ist der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag gestern eröffnet worden. Mit dabei: Viele Gäste aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Das Dekanat Nassauer Land hat eine Gemeinschaftsfahrt zu dem Protestantentreffen organisiert, zu dem knapp 120.000 Besucher in der Ruhrmetropole erwartet werden.Ralph Skähr-Zöller
Das diesjährige Kirchentagsthema „Was für ein Vertrauen!“ nimmt die Ängste der Menschen und ihre Suche nach verlässlichen Informationen und Wahrheiten auf, wie es im Gottesdienst am Ostentor (einem von drei Eröffnungsgottesdiensten) auch Kirchentagspräsident Hans Leyendecker formulierte: „Wie passe ich in diese zerrissene Welt hinein, wo ist mein Platz?“. Deutliche Kritik an nationalistischen Strömungen äußerte der Journalist, als er sagte: „Wer Nation und Volk zu Gott macht, der lästert Gott“.
Dass es keine Deutschen erster und zweiter Klasse gibt, betonte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Begrüßungsrede. „Unser ganzes Land ist auf Vertrauen gebaut, und das ist keine Selbstverständlichkeit“, so das Staatsoberhaupt. Auch die Verfassung beginne mit Vertrauen, sagte Steinmeier und motivierte die Besucher, sich einzumischen. „Wir müssen werben und streiten für Gerechtigkeit und Demokratie.“ Vertrauen verdienten außerdem junge Menschen, wenn sie um ihre Zukunft bangen; da bedürfe es einer Veränderung des eigenen Verhaltens. Der Bundespräsident mahnte außerdem zum Schutz vor Hetze und Gewalt gegenüber Juden und Muslimen. Der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens Armin Laschet erklärte: „Nie wieder dürfen wir so wegschauen, wie wir das bei Rechtsextremisten getan haben.“ Da müsse der Staat Vertrauen zurückgewinnen.
Ralph Skähr-ZöllerAnschließend herrschte in der Dortmunder Innenstadt ein kunterbuntes Leben. An allein 300 Ständen von Gruppen aus der Evangelischen Kirche von Westfalen wurden die rund 130.000 Besucher des Straßenfestes zum Essen und Trinken, zum Kennenlernen, Mitmachen und zu Vertrauensspielen eingeladen. Darüber hinaus gab es an vielen Orten große Konzerte unterschiedlichster Genres.
„Der hat mir richtig gut gefallen dieser Gottesdienst“, meinte Heidi Jung aus Dausenau, als sie sich zusammen mit ihrem Mann Gerd an einem Stand eine leckere Stärkung schmecken ließ. Die Beiden waren in den vergangenen 20 Jahren bei jedem Kirchentag dabei und zuvor auch schon manchses mal. Die spürbare Gemeinschaft ist es, die sie an Kirchentagen mögen. „Es ist schön, dass hier so viele Menschen sind, die die selbe Grundeinstellung zum Leben haben“, formuliert Jung, die auch eine der Kirchentagsbeauftragten des Dekanats Nassauer Land ist.
Doch während andere Gruppen aus dem Rhein-Lahn-Kreis noch etwas trinken gehen, steht bei Jungs noch einmal Arbeit an; sie haben Dienst im Propsteihof, wo das Bistum Limburg und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau gemeinsam für den nächsten ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt werben. Außerdem freuen sich die beiden Mitglieder des Dausenauer Posaunenchores bereits auf die bevorstehenden Auftritte mit anderen Bläserinnen und Bläsern aus der heimischen Region bei kleineren Konzerten und mit denen aus ganz Deutschland dann beim Abschlussgottesdienst am Sonntag. Bernd-Christoph Matern
Kirchentag vom 19. – 23. Juni 2019
„Was für ein Vertrauen“ (2. Könige 18,19)
Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund unter der Losung „Was für ein Vertrauen“ statt. Zehntausende kommen von überall her nach Westfalen. Über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg erleben sie Gemeinschaft, feiern Gottesdienste, lauschen Konzerten und nehmen an politischen Debatten teil.
Zu der Losung „Was für ein Vertrauen“, sagt der Kirchentagspräsident, der Journalist Hans Leyendecker: „In einer fiebrigen und fiebernden Welt scheint das alte Wort Vertrauen manchem heute seltsam verbraucht. Wem kann man überhaupt noch trauen? Wer ist denn überhaupt noch vertrauenswürdig? Ist man vielleicht sogar blauäugig, einfältig, wenn man jemandem da Oben, da Unten noch traut? Jeder Akt des Vertrauens birgt immer die Gefahr, verletzt zu werden.“
Neben den großen Themen Digitalisierung, Arbeit, soziale Teilhabe und Europa wird das Gottvertrauen im Mittelpunkt des Kirchentages stehen.
Das Dekanat Nassauer Land organisiert eine gemeinsame Busfahrt zum Kirchentag.
Die Dauerkarte kostet bei Anmeldung bis zum 04. April 2019 98,- €.
Ermäßigte Karten zum Preis von 54,- € erhalten:
· junge Menschen bis zu einem Alter von einschließlich 25 Jahren und Ältere über 65 Jahre, Menschen mit Behinderungen, Studierende, RentnerInnen. Erwerbslose.
· BezieherInnen des ALG II, EmpfängerInnen von Grundsicherung und Asylbewerber können über eine Förderkarte für 26,- € teilnehmen.
· Familien bezahlen eine Pauschale von 158,- €, Kinder bis 12 Jahre sind frei.
Falls eine Unterkunft im Gemeinschafts- oder Privatquartier gewünscht wird, fällt eine Quartierpauschale in Höhe von 27,- € pro Person / 49,- € pro Familie an. Das Frühstück ist inklusive.
Anmeldeschluss hierfür: 04. April 2019
Hinzu kommen die Kosten für die Busfahrt in Höhe von ca. 40,- € (ermäßigte Fahrtkosten für Familien, Bedürftige, junge Menschen nach Anfrage). Bei deutlicher Über- oder Unterschreitung der angenommenen Teilnehmerzahl behalten wir uns vor, eine Anreise per Bahn bzw. mit Privat-PKW und Kleinbussen zu organisieren. Wer selbst eine Unterbringung in Dortmund organisiert, kann gerne die Fahrt und Anmeldung über das Dekanat vornehmen.
Für TeilnehmerInnen unter 18 Jahren muss eine mitfahrende Aufsichtsperson anwesend sein. Es geht am Mittwoch, den 19. Juni 10.00 Uhr los und am Sonntag, dem 23. Juni nach dem Gottesdienst ab 13.00 Uhr wieder zurück.
Weitere Informationen und der Anmeldeflyer sind erhältlich im Dekanatsbüro und bei den Kirchentagsbeauftragten des Dekanats: